Das 11. Konzert in der Au fand am 24. und 25. Mai – am verregneten Pfingstwochenende – statt in der Au in der Stadtpfarrkirche von Groß-Enzersdorf statt. Die Veranstalter dankten dem Pfarrer, Mag. Helmuth Ringhofer, für diese Möglichkeit: akustisch waren die drei Konzerte ein Hochgenuß.

Vor der Kirche baute das team das allseits bekannte Pagodenzelt und goldene Sessel auf, um das Flair des Konzerts in der Au, zu dem Besucher von Klosterneuburg und Tulln anreisten, nicht ganz außer Acht zu lassen.

Am Sonntag spielte die sinfonietta dell'arte unter der Leitung von Konstantin Ilievsky mit einem gut abgestimmten Orchester Mendelssohns „Italienische Symphonie“ sowie das Hornkonzert von Richard Strauss mit dem jungen Hornisten Niki Löschberger. Seine Leistung wurde zurecht bejubelt. Als Draufgabe spielte er noch auf dem Alphorn. Eine Autorität für alles, was mit der Natur zu tun im Nationalpark ist Reinhold Gayl, der über die Donauauen eine Mischung aus wissenswerten Details und Gedichten darüber vortrug. Ein fulminater Auftakt des 11. Konzerts in der Au.

Am Montag vormittag spielten die Tastinetten Anja Kaller und Erika Weiss- Wichert nicht nur mühelos und virtuos Klavier, sie beherrschten das Instrument so gnadenlos, daß sie während Schubert, Schumann, Liszt und viele quodlibets und potpourris über ihre Finger rollten, auch noch Kabarett und Turnübungen machten und außerdem sangen und Querflöte spielten. Speziell auf Wunsch von Martin Sommerlechner, der das Konzert in der Au vor elf Jahren begründete, spielten sie auch den „Mephisto-Walzer“, ein Bravour-Stück, das zu Liszts Zeit als nur von ihm spielbar galt.

Monatg abend folgte dann ein Höhpunkt in der Geschichte des Konzerts in der Au: Szuszanna Pongracz und Erzsebet Nemeth-Vekes gaben ein innig intonierendes Duo mit Violine und Klavier, das nach Schuberts g-moll Sonatine für violine und klavier, Cesar Francks Sonate für violine und klavier A dur, Franz Liszts „Liebestraum“ und als Zugabe Vittorio Montis „Csardas“ mit verdient lang anhaltendem Applaus befdacht wurden. Schauspielerin Renate Bauer las „Tierisches“ aus der Literatur, pointiert und treffsicher, besonders schön die Satiren von Alfred Brendl, den viele als großartigen Pianisten kennen.

Fazit: Auch wenn das Wetter nicht mitspielt ist das Konzert in der Au eine Anreise wert. Von 31 Konzerten seit Bestehen wurden nur acht nicht im Freien gespielt.

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